DIE BEWEGTE GESCHICHTE DES TIROLER OBERLANDES
Das im 13. Jahrhundert errichtete Schloss Landeck lässt den Begriff „Heimatmuseum“ neu aufleben. Lassen Sie sich bei der Dauerausstellung „Bleiben oder Gehen“ in die bewegte Vergangenheit des Tiroler Oberlandes entführen. Die Ausstellung zeigt vom Leben „in der Heimat“ und „in der Ferne“ und bietet überraschende Erkenntnisse und intensive Begegnungen mit Menschen und Schicksalen.
Der rote Faden, der sich durch das gesamte Museum zieht, basiert auf
einem Fund im benachbarten Ort Fließ, von unschätzbarem Wert – die
ältesten Spielkarten im deutschsprachigen Raum. Die Spielkarten mit Abbildungen von Personen aus unserer Geschichte, gemalt von Mag. Roland Böck, dienen als Metapher für die Suche nach Glück und Freiheit.
EIN KARGES LEBEN ZWISCHEN BERG UND TAL
Bis in die Neuzeit besaß Tirol in Europa eine einzigartige strategische und wirtschaftliche Bedeutung. Denn hier, im Westen der Ostalpen, befinden sich die wichtigsten Pässe über die Alpen. Das Land war zudem noch reich an Bodenschätzen. Tirol war daher immer Gegenstand vielfältiger Interessen und nicht selten Schauplatz kriegerischer Ereignisse.
Leicht war das Leben hier nie und im Westen waren die Bedingungen besonders hart. Der landwirtschaftlich nutzbare Boden war ein knappes Gut. Über Jahrhunderte hungerte in dieser Region ein großer Teil der Bevölkerung. Dennoch entfaltete sich eine reiche Kultur.
Besonders eindrucksvoll zeigt sich das in den vielfältigen Formen der volkstümlichen Frömmigkeit. Das Verhaftetsein im magischen Denken und Aberglauben hatte aber auch unheimliche Seiten. Das beweisen die zweiundzwanzig im Gericht Landeck belegten Hexenprozesse.
Die Heimat war also keine Idylle.
VON DER HEIMAT IN DIE "FREMDE"
Der Rundgang durch Schloss Landeck geht durch Räume, die vom Leben „in der Heimat“ berichten.
Der zweite Teil der Ausstellung handelt von jenen, die die Heimat verlassen und ihr Glück „in der Fremde“ versucht haben. Das waren nicht wenige, und nicht immer war die Fremde so fern wie Peru. Die Gründe zum Weggehen waren aber für die meisten dieselben: Not und Elend.
Im Turm führen Treppen nach oben zur Aussichtsplattform. Anschließend führt der Weg nach unten zu einem aufregenden Fund: Das Museum beherbergt einige der ältesten Spielkarten im deutschsprachigen Raum.
Das Schloss will aber nicht nur gesehen, sondern auch begangen werden. Dabei erschließt es sich den Besuchern. Aus den Fenstern und vom Turm sieht man den Raum, von dem die Rede ist - „die Heimat”.